Erinnerungstafel

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Am 27. Oktober 2014 jährt sich zum 25. Male der Tag, an dem mit einem Demonstrationszug durch die Stadt und einer Abschlussveranstaltung im Dom in Güstrow ein gewichtiger Beitrag zur friedlichen Revolution von 1989 geleistet wurde.

Etwa 20.000 Bürgerinnen und Bürger aus Güstrow und Umgebung waren dem per Mundpropaganda verbreiteten Aufruf des Neuen Forums gefolgt. Gegen Ende der Demonstration wurden die mitgeführten brennenden Kerzen am Gebäude der SED-Kreisleitung am Franz-Parr-Platz, heute wieder Sitz des Amtsgerichts, auf Fenstersimse und Treppen abgestellt.

Rauch- und Wachsspuren von dieser Demonstration waren bis zur Sanierung des Gebäudes noch gut zu erkennen. Angeregt durch einen der damaligen Demonstranten konnte der Kunst- und Altertumsverein e. V. Güstrow erreichen, dass an einer Stelle diese Spuren erhalten blieben. Zur Erinnerung an diese und weitere Demonstrationen im Spätherbst 1989 soll nun eine Erinnerungstafel am Amtsgericht angebracht werden, in die diese Spuren integriert und auf Dauer bewahrt werden.

Für den Entwurf konnte der international bekannte Künstler Jörg Herold gewonnen werden. Er ist 1965 in Leipzig geboren, studierte Malerei an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig und der Kunsthochschule Berlin-Weißensee und lebt in Leipzig und Rothspalk/Mecklenburg. Er befasst sich in seinen Werken, die er als „Dokumentararchäologie“ bezeichnet, mit der Aufarbeitung deutscher Geschichte am Beispiel einzelner Ereignisse und Schicksale, die in der Geschichtsschreibung wenig oder keine Beachtung finden.
Eine bekannte Arbeit ist die Installation Lichtspur über Datumsgrenze im Außenhof des Paul-Löbe-Hauses des deutschen Bundestages in Berlin. Der Entwurf von Jörg Herold entspricht dem Wunsch nach einem zeitgemäßen und unpathetischen Gedenken an das für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer brisante Geschehen am 27. Oktober 1989.